Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Die Vornamenvergabe in den USA

In den USA gibt es keine konkreten Gesetze, die die Vornamenvergabe regeln. Vielmehr legt man dort großen Wert auf Kreativität, Individualität und kulturelle Identität. Das amerikanische Recht, sein Kind so zu benennen, wie man will, wird durch Gerichtsurteile stetig aufrechterhalten. Dabei gibt es zwei Rechtsgrundlagen: die Klausel über ein ordnungsgemäßes Verfahren des 14. Verfassungszusatzes und die Klausel zur Meinungsfreiheit. Damit ist die Vergabe von Vornamen in den USA im höchsten Maße liberal.

Regelungen der Vornamenvergabe

Allerdings gibt es auch in den USA einige wenige Einschränkungen bei der Vornamenvergabe. Dies richtet sich nach den jeweiligen Regelungen eines Bundesstaats, unterscheidet sich also von Bundesstaat zu Bundesstaat.

Manche US-Staaten begrenzen z. B. Art oder Anzahl der Zeichen, die für einen Namen verwendet werden dürfen. So sind etwa in Kalifornien diakritische Zeichen in Vornamen unzulässig. (Das sind kleine Zeichen wie Punkte, Striche, Häkchen, Bögen oder Kreise, die an Buchstaben angebracht werden, um die Aussprache oder Betonung zu lenken, z. B. der Akzent in René.) Wiederum andere Bundesstaaten verbieten Namen, die als obszön gelten. Kentucky hat aber beispielsweise überhaupt keine Namensregelungen.

Grenzenlose Möglichkeiten

Grundsätzlich ist den USA aber fast alles möglich! Viele der dort vergebenen Vornamen würden in Deutschland abgelehnt werden. Beliebt sind unter anderem:

  • Vornamen, die von der Popkultur inspiriert sind (z. B. Pilot Inspektor, Jermajesty)
  • reine Buchstabennamen (z. B. D’, Y)
  • Abkürzungen als Vornamen (z. B. AJ, C L, Jr/Jr., C.)
  • Familiennamen als Vornamen (z. B. Kennedy, Mckenzie)
  • Jungennamen für Mädchen (z. B. Noah, Ryan, aber auch Marie-Jakob)
  • Mädchennamen für Jungen – dies kommt allerdings seltener vor als umgekehrt (z. B. Jennifer, Vanessa)

Übrigens sind in den USA auch Namensänderungen unkompliziert möglich – das betrifft die Änderung von Vornamen, aber auch von Familiennamen.

Weitere Beispiele

Die folgenden Beispiele für Vornamen, die in den USA bereits vergeben wurden, geben einen Eindruck über den kreativen Gebrauch von Zeichen wie Apostroph, Bindestrich und Leerzeichen:

  • A-Don-I-Be’-Zek
  • A-Isha
  • A’nja
  • Corte’z
  • Jai’zon
  • Mc Alister
  • Pa’ris
  • P. Kennedy
  • T-Aliyah

Quellen

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