
Die meisten von uns wissen mit dem 14. Februar sofort etwas anzufangen, und das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache bestätigt: Das Datum ist ein Synonym zu Valentinstag. Beide Ausdrücke bezeichnen den Namenstag, um den es in diesem Blogartikel gehen soll. In der Tat beschenken sich am 14. Februar nicht nur Liebespaare, sondern begehen wir auch den Gedenktag eines Heiligen mit dem Vornamen Valentin – und somit den Namenstag von Personen, die nach ihm benannt wurden. Ob den meisten noch bekannt ist, dass der Valentinstag religiösen Ursprungs ist, darf bezweifelt werden.
Namenstage – eine Tradition von gestern?
Im Christentum, insbesondere in der katholischen Kirche, hat sich schon vor langer Zeit die Tradition des Namenstages etabliert. Bereits im 5. Jahrhundert war es üblich, Kinder nach Heiligen zu benennen. Dies sollte nicht nur an die religiösen Vorbilder erinnern, sondern auch den Schutz dieser Heiligen auf das Kind übertragen. In vielen Fällen wurde der Namenstag ähnlich feierlich begangen wie der Geburtstag – teilweise galt er sogar als noch bedeutender. Doch heutzutage hat der Namenstag stark an Bedeutung verloren. Mit dem Rückgang religiöser Praxis wird er meist nur noch in stark christlich geprägten Regionen gefeiert.
Die Namenstag-Tradition ist „bedroht“. Dies gilt allerdings kaum für den Namenstag von Valentin. So lohnt sich der Blick auf die Herkunft und Bedeutung des Vornamens, vielmehr aber noch auf seine Verbreitung und Beliebtheit.
Der Vorname Valentin
Valentin (gesprochen „Walentin“ oder seltener „Falentin“) stellt eine Kurzform von lateinisch Valentinus dar. Die Langform geht auf den römischen Beinamen Valens zurück mit der Bedeutung ‚kräftig, stark, gesund, mächtig‛. Bekannt wurde der Name durch den Heiligen Valentin bzw. Valentinus, ein Heiliger und Märtyrer der römisch-katholischen Kirche. Die Überlieferungen erzeugen allerdings kein klares Bild: So vermischen sich die Geschichten des Valentin von Rom und des Valentin von Terni – zweier Bischöfe, die beide im 3. Jahrhundert gelebt haben sollen – sozusagen in einer Person, die als Liebespatron in die Geschichte einging und den Valentinstag hervorbrachte.
Die Geschichte des Heiligen Valentin
Einer Überlieferung zufolge war der Heilige Valentin ein Märtyrer, der Liebespaare christlich getraut und ihnen Blumen aus seinem Garten geschenkt hat – trotz eines kaiserlichen Verbots! Eben dafür soll er am 14. Februar 269 hingerichtet worden sein. Der Tag seiner Hinrichtung wurde gut 200 Jahre später, im Jahr 496, von Papst Gelasius I. als offizieller Gedenktag für die ganze Kirche eingeführt. Sein Namenstag, der Valentinstag, wird inzwischen auch in Deutschland als Tag der Liebe und der Liebenden gefeiert, wobei der religiöse Hintergrund mehr und mehr verwischt. Vielmehr wird der Festtag von Handel und Konsumindustrie als Schenktermin intensiv beworben – mit zunehmender Akzeptanz.
Verbreitung von Valentin
Obgleich der Valentinstag schon im 5. Jahrhundert eingeführt wurde, ist der Name Valentin erst seit der frühen Neuzeit bei uns gebräuchlich. Dennoch könnte es eine Verbindung zu dem Gedenktag geben. So galt der Valentinstag – mit dem Heiligen Valentin als Schutzpatron – zunächst in England und Frankreich als Fest der Jugend und jungen Liebenden: Das war im 14. Jahrhundert. Später, insbesondere in den USA, wurde er dann zum Festtag der Familie und Freundschaft. Etwa ab der Mitte des 20. Jahrhunderts fand der Tag der Freundschaft – von Frankreich und Belgien ausgehend – allmählich auch in Deutschland und Österreich Verbreitung. Gleichzeitig stieg die Vergabe von Valentin, aber auch von der weiblichen Form Valentina, in Deutschland ab 1950 merklich an. Doch auch in anderen Ländern verbreiteten sich Varianten von Valentin, so etwa in Italien Valentino und Valentio bzw. Valentia oder in Polen und Russland Walentin bzw. Walentina.
Wer feiert am Valentinstag Namenstag?
Hier sind einige Varianten und Ableitungen des Vornamens Valentin – Personen mit diesen Namen feiern am 14. Februar Namenstag:
- Val, Valle
- Valen, Vallen
- Valencio, Valencia / Valentio, Valentia / Valenzio, Valenzia
- Valenteana, Valenteane
- Valenteen, Valenteena, Valenteene
- Valentena
- Valentijn
- Valentin(us)
- Valentina(h), Valentine
- Valentinian(us)
- Valentino, Valentyno
- Valentiona
- Valentius
- Valenton
- Valenty, Valentya
- Valentyn, Valentyna, Valentyne
- Valtin, Valtina
- Valyn
- Velentino
- Velten
- Walentin/Walentyn, Walentina/Walentyna
Beliebtheit von Valentin
Mittlerweile erfreut sich nicht nur der Valentinstag bei uns großer Beliebtheit, auch der männliche Vorname Valentin ist und bleibt beliebt – Tendenz steigend. Der Name wurde in Deutschland allein im Jahr 2024 etwa 1300-mal als Erstname vergeben und belegte damit Platz 43 der Liste der beliebtesten Jungen-Erstnamen, während er fünf Jahre zuvor noch auf Platz 52 stand. Auch seine weibliche Entsprechung Valentina wird gern vergeben und gehörte in den letzten Jahren stets zu den Top 100 der beliebtesten Mädchen-Erstnamen.
Fazit
Der Valentinstag wird des Öfteren als reiner Konsumanlass kritisiert. Trotzdem stand und steht er im Zeichen der Liebe. Und wenngleich der Ursprung des Valentinstages zunehmend aus dem Blickfeld gerät, so scheint er doch maßgeblich zur Verbreitung des Vornamens Valentin beigetragen zu haben. Ob die konstante Beliebtheit des Vornamens mit der wachsenden Popularität des Valentinstages zusammenhängt, wäre zu untersuchen.
Quellen
Lesley Bolton, »The Complete Book of Baby Names«, Naperville 2006
Bruce Lansky, »100,000+ Baby Names«, New York 2006
Wilfried Seibicke, »Historisches Deutsches Vornamenbuch«, Berlin/New York 1996/2003






